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German Palmtop Pro article
Page last updated 25/7/99

German Article

Psion als Server? Linux auf dem Serie 5

^ÄJetzt sind die Typen komplett durchgeknallt", mag sich mancher denken, wenn
er vom Linux 7k-Projekt hört. Eine Reihe von Entwicklern hat sich daran
gemacht, das Public-Domain-UNIX-Betriebssystem Linux auf den Psion Serie 5
zu portieren. Inzwischen kann der erste bootfähige Kernel vom Internet
geladen werden - viel mehr als eine Technologiestudie ist das Ganze
allerdings noch nicht. Trotzdem bietet Linux auf dem Psion schon jetzt genug
^Äfood for thought", sowohl für den Psion-Nutzer, der an Linux interessiert
ist, als auch für den Linux-User, der nach einem mobilen Pendant zu seinem
UNIX-Desktop sucht.
Das Linux 7k-Projekt ist angetreten, Linux auf den CL-PS7100-Prozessor zu
portieren, der im Serie 5 eingebaut ist. Laut der ^ÄHeimat"-Website des
Projektes (www. www.calcaria.net/index.html) reicht die Rechenpower des
Psion 5 aus, die in etwa einem Intel 486/33 entspricht; darüber hinaus
stehen mit acht MByte RAM genug Arbeitspeicher und mit den Flashcards
erweiterbarer ^ÄPlattenplatz" zur Verfügung. Technisch finden sich also keine
unüberwindbaren Hindernisse, vor allem, wenn man in Betracht zieht, daß
Linux schon seit einiger Zeit auf den ARM-Prozessoren läuft, auf dem auch
der Psion 5-Hauptprozessor basiert.
Neben der technischen Machbarkeit steht natürlich die Frage: ^ÄWarum?" Was
fange ich als Psion-User mit einem Betriebssystem an, das eigentlich als
Serverbetriebssystem entwickelt wurde? Der bekannte Psion-Softwareentwickler
Mark Esposito hat da seine Meinung: "Ich kann im Markt beim besten Willen
keinen Bedarf für einen Server auf einem Palmtop erkennen. Der Psion ist im
Gegenteil eigentlich prädestiniert als Client eines Linux-Servers. Trotzdem
bin ich sicher, daß irgendein Psion-Maniac nur so zum Spaß einen Webserver
auf einem Serie 5 starten wird. Diese Maschine wird dann aber nicht mehr
mobil sein!"
Auf der anderen Seite sieht Mark auch positive Aspekte: "Sicherlich kann das
Linux-Projekt irgendwann einmal nützlich sein, beispielsweise wenn eines
Tages vielleicht eine größere Maschine mit EPOC vorgestellt wird." Diese
Hoffnung ist sicherlich nicht unberechtigt, allerdings hängt dies nicht vom
Betriebssystem EPOC ab, da dies ja durch Linux ersetzt wird. Ausschlaggebend
für die Lauffähigkeit ist die Hardware.
Natürlich existiert für Linux in der PC-Version eine nahezu grenzenlose
Vielfalt von Anwendungsprogrammen, von Freeware-Gimmicks bis hin zu
kompletten (für Privatnutzer kostenlosen!) Officepaketen wie dem in
Deutschland entwickelten Staroffice. Sieht man einmal ab von
Kommandozeilenprogrammen, die eher für den Hacker interessant sind, laufen
die meisten Programme mit grafischer Oberfläche allerdings unter XWindows,
dem grafischen Aufsatz für Linux - analog zu Linux und XWindows kann man die
PC-Konfiguration mit DOS und Windows sehen. XWindows benötigt jedoch einiges
an Speicher und Rechenleistung, was an die Grenzen des Psion gehen dürfte.
 Alle Anwendungen müssen für den Einsatz auf dem Psion neu kompiliert
werden, in vielen Fällen muß wahrscheinlich der Quellcode angepaßt werden.
Die größte Schwierigkeit wird allerdings sicherlich an der von einem
Desktop-Computer in vieler Hinsicht abweichenden Hardware und Bedienung des
Palmtop liegen. Der Psion-Bildschirm hat zum einen ein völlig anderes Format
wie ein Desktop-Monitor, zum anderen benötigen Linux-Applikationen im
Gegensatz zu Psion-Programmen relativ viel Platz auf dem Bildschirm - nicht
umsonst klappen die Menüs auf dem Psion weg, wenn sie nicht benötigt werden.
Allerdings läßt sich mit Windows-Managern wie fvwm oder KDE das Aussehen des
XWindows-Desktops und der einzelnen Fenster in weiten Bereichen anpassen.
Dies könnte eine Möglichkeit zur technischen Realisierung sein: Die
Grafik-Engine von XWindows läßt sich nahezu unbegrenzt konfigurieren, so daß
mit einem Grafiktreiber und einem passenden Eintrag in der
Konfigurationsdatei Xconfig auch der ^ÄBreitwand"-Bildschirm des S5 zu nutzen
sein sollte. Ein spezieller Psion-Windowmanager könnte die wegklappende
Menüs und Fenster ohne ^ÄKopfzeile" bereitstellen, so daß in Endeffekt doch
noch ein Psion-Feeling aufkommt. XWindows besitzt übrigens meist mehrere
virtuelle Desktops, was auf dem begrenzten Bildschirm des Psion Platz
schaffen würde.
Berücksichtigt man dies, zeigt sich, daß für einen Einsatz von Linux als
EPOC-Ersatz einiges an Arbeit in die Linux-Programme stecken müßte. Dabei
stellt sich wiederum die Frage nach dem Sinn, da der Psion sehr ausgereifte
EPOC-Applikationen mitbringt beziehungsweise solche Applikationen von
Drittanbietern zur Verfügung stehen. ^ÄWas also kann Linux, was EPOC nicht
kann - und was auf einem Palmtop nützlich sein könnte?" Kurz gesagt -
derzeit nichts; dies kann sich allerdings in der Zukunft ändern, und falls
so komplexe Applikationen wie Staroffice auf dem Psion-Linux laufen würden,
würde dies natürlich von der Funktionalität - auch und gerade gegenüber
Windows CE - einen Quantensprung bedeuten.
Umgekehrt allerdings - also aus Sicht des Linux-Users - ist das
Gedankenspiel interessanter. Einer der Linux 7k-Entwickler sagt: ^ÄAlles in
allem glaube ich, daß es in der Linux-Gemeinde ein Interesse an einer sehr
portablen Linux-Plattform gibt, die nicht übermäßig Batterien verbraucht.
Auf meinem Desktop benutze ich Linux und Public Domain-Software, warum soll
dann mein PDA nicht auch unter Linux und mit freier Software laufen?" Also
ein portabler Linux-Rechner, auf dem die selben Applikationen laufen wie auf
dem Desktop - kompatible Datenformate, einheitliche Bedienung?
Sicher ein bestechender Gedanke, aber dies erinnert an die Geschichte von
Windows CE: Irgendwann müssen die Entwickler erkennen, daß es unsinnig ist,
die ^Äplatzverschwendenden" PC-Datenformate auf dem Palmtop zu speichern, und
beginnen das Format abzuspecken - womit die Binärkompatibilität der Daten
dahin ist. Natürlich bietet ein Psion Serie 5 mit seiner Fähigkeit, bis zu
40 MByte an Flash-RAM hinzuzufügen, wesentlich mehr Speicherplatz als
beispielsweise die Serie 3, weshalb das Abspeichern der Linux-Formate
grundsätzlich möglich ist, aber dies erinnert doch etwas an den Versuch, aus
einem Sportwagen einen Umzugs-LKW zu machen.
Natürlich ist die Vernetzung zweier Linux-Rechner einfacher als die
Anbindung eines EPOC-Rechners an den UNIX-Desktop. Über TCP/IP
beziehungsweise PPP müßte sich eine echte Netzwerkverbindung zwischen PC und
Psion schaffen lassen - Datenaustausch per FTP oder das direkte Mounten
(Einbinden) der Psion-Platten in das Dateisystem des PC rücken damit in
technische Reichweite.
Fazit: Alles Quatsch? Sicherlich nicht, denn die Möglichkeit, Linux in die
Hosentasche stecken zu können, hat ihre Vorteile, und, wie Mark Esposito
sagte: Wer weiß, welche EPOC-Maschinen die Zukunft bringt. Als Beweis, daß
der Psion Serie 5 ein echter Computer im Taschenformat ist, taugt Linux 7k
allemal. Darüber hinaus kann er beispielsweise dem UNIX-Servicetechniker als
portable Anzeigemaschine für die man-Onlinehilfedateien in UNIX dienen,
weitere Anwendungsfälle werden wahrscheinlich schneller als vermutet
auftauchen. Zum Schluß ist den Entwicklern des Linux 7k-Projektes viel Glück
und gutes Gelingen zu wünschen.
Linux 7k - Die Technik
Das Grundproblem beim Booten eines Linux-Systems auf dem Psion ist, daß das
Betriebssystem nicht wie beim PC auf der Festplatte liegt, sondern sozusagen
festverdrahtet im ROM-Speicher. Der Psion bootet nach einem Reset
unweigerlich und unvermeidbar zuerst EPOC. Für den Weg zur Lösung gibt es
jedoch schon ein Vorbild: Für den PC existiert ein Programm namens loadlin,
mit dem von der DOS-Ebene aus ein Linux-System gebootet werden kann.
Beim Bootvorgang lädt sich loadlin in den Hauptspeicher und ^Äformatiert"
diesen, so daß DOS regelrecht abgewürgt wird. In den nun freien
Hauptspeicher hinein bootet der Linux-Kernel. Diese Vorgehensweise ist
übrigens nicht neu: Selbst solch ein mächtiges Betriebssystem wie Novells
Netware wird aus DOS heraus gebootet - allerdings wird DOS dabei nicht aus
dem Speicher ^Ägeschossen", sondern es ^Äschläft" im Hintergrund, bis es
explizit aus dem Speicher gelöscht wird.
Die Vorgehensweise zum Starten von Linux auf dem Psion ist ähnlich,
allerdings ist die Implementierung schwieriger, da EPOC nach Auskunft der
Linux 7k-Spezialisten ^Ämore sophisticated" als DOS ist (hab^Ò ich ^Òs doch
gewußt!). Ein ARM-Assembler-Programm namens ARLO (Advanced Risc Loader) wird
aus EPOC heraus gestartet und lädt den Linux-Kernel. Derzeit lassen sich nur
wenige Kommandos ausführen - wie gesagt, der Kernel ist im Stadium einer
Technologiestudie. Ein Anzeigen der C:-^ÄPlatte" ist möglich, und eine
Prozeßliste läßt sich auf den Schirm rufen. Seit kurzem kann auch eine
CompactFlash-Karte angesprochen werden. Der nächste Schritt ist die
Vervollständigung des Kartensupports, um eine bootfähige Flashkarte
herstellen zu können. Damit würde auch die größte Problematik des
derzeitigen Entwicklungsstandes lösen: Beim Herunterfahren des Linux-Kernels
stürzt der Psion ab und muß mit einem Hard-Reset ins Leben zurückgerufen
werden.
Der Stand der Entwicklung sieht derzeit noch nicht sehr aufsehenerregend
aus. Man muß sich jedoch klarmachen, welche Vorarbeit notwendig war, um
wenigstens einen Kernel booten zu können: Eine
^ÄCross-Platform"-Entwicklungsumgebung wurde geschaffen, mittels der
Psion-Linux-Programme unter PC-Linux erzeugt werden können. Aufgrund der
restriktiven Informationspolitik von Psion war sicherlich auch einige Arbeit
notwendig, um Grundinformationen über die Hardware zu gewinnen. Die
Erfahrung zeigt jedoch, daß die Linux-Entwicklung - nachdem die ersten
Schwierigkeiten auf einer neuen Hardwareplattform gelöst sind - rasend Fahrt
aufnimmt. Vom Linux 7k-Projekt ist sicherlich noch einiges zu erwarten!
Weiterführende Informationen finden sich unter
http://www.calcaria.net/index.html
 



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